Ihr Hochbeet selber anlegen - so einfach geht´s!
Sehr gute Wachstumsbedingungen für Kräuter, Obst und Gemüse, unter Umständen mehr Ernte als im normalen Beet und angenehmeres Arbeiten durch eine schonendere Rückenhaltung. Ein Hochbeet hat viele Vorteile! Trotzdem ist Hochbeet nicht gleich Hochbeet. Bei uns erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie haben, was Sie beachten sollten und welche Pflanzen sich fürs Hochbeet eignen. Und ein paar Tipps und Tricks gibt es noch dazu. So macht das Hochbeet anlegen auch für Anfänger so richtig Spaß!
Erste Schritte: So planen Sie Ihr Hochbeet
Ein Hochbeet will geplant werden, bevor Sie es anlegen und bepflanzen. Wir haben die Planung in drei einfachen Schritten unterteilt:
1. Fertiges Hochbeet oder selbst bauen
Hochbeete erfreuen sich inzwischen großer Beliebtheit. Deshalb gibt es verschiedene Formate bereits schon als fertigen Bausatz zu kaufen. Wer ein bisschen handwerkliches Geschick mitbringt und Spaß daran hat, kann das Hochbeet aber auch selbst bauen. Dafür eignen sich verschiedene Materialien:
Restbretter oder Balken aus anderen Projekten
Paletten
Steine oder Beton
Metall
2. Der richtige Platz
Wenn Sie Kräuter, Obst oder Gemüse im Hochbeet pflanzen wollen, sollten Sie auf eine Nord-/Südausrichtung achten. So bekommen die Pflanzen viel Licht. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie Hochbeet in der Nähe der Wasserversorgung anlegen. So sparen Sie sich das lange mühsame Schleppen der Gießkanne
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3. Was soll ins Hochbeet?
Egal ob Sie Blumen, Kräuter oder Obst/Gemüse in Ihrem Hochbeet pflanzen wollen, es wird in jedem Fall aus verschiedenen Schichten bestehen. Allerdings sind diese unterschiedlich, je nachdem was Sie später pflanzen wollen. Im nächsten Abschnitt erklären wir Ihnen, wie Sie das Hochbeet richtig schichten bzw. befüllen.
Das Hochbeet richtig anlegen und schichten:
Der Aufbau eines Hochbeets besteht immer aus verschiedenen Schichten. Wenn Sie sich für Obst und Gemüse bzw. Kräuter entscheiden, werden die unteren Schichten als eine Art Komposter angelegt und können aus folgenden Dingen bestehen:
Pflanzenreste
Grasschnitt
Sonstige Gartenabfälle
Bioabfall
Die Zersetzung der unteren Schichten erzeugt nicht nur Wärme, sondern auch viele Nährstoffe. Das ist wichtig, da diese über mehrere Jahre Ihre Pflanzen versorgen. Ein nährstoffreicher Boden sorgt für schnelleres Wachstum und mehr Ernte.
Das Hochbeet besteht in der Regel aus vier Schichten und wird von unten nach oben immer feiner. Die vier Schichten bestehen aus:
Erste Schicht: Schnittholzabfällen. Das können Zweige oder Äste sein. Diese sorgen für eine gute Luftzirkulation. Bedecken Sie diese Schicht mit etwas umgedrehten Grasschnitt. So kann die nächste Schicht nicht durchrieseln
Zweite Schicht: Laub, feine Pflanzenreste oder Rasenschnitt.
Dritte Schicht: halbreifen Kompost und halb verrotteter Pferdemist bzw. Rinderdung
Vierte Schicht: frische Gartenerde und ggf. reifer Kompost bzw. Komposterde
Nun können Sie das Hochbeet nach dem Anlegen bepflanzen.
Die richtige Aussaat: Welche Pflanzen sind für ein Hochbeet geeignet?
Grundsätzlich eignen sich viele Obst- und Gemüsesorten für Ihr Hochbeet. Allerdings sollten Sie auf Kürbis, Zucchini oder Melone verzichten, da diese viel Platz brauchen und Ihr Hochbeet schnell ausschöpfen.
Darüber hinaus ist die Konzentration an Nährstoffen in den ersten beiden Jahren sehr hoch. Deshalb sollten Sie mit sogenannten Starkzehrern anfangen. So vermeiden Sie starke Nitratanreicherungen. Zu den Starkzehrern gehören z. B. Tomaten, Gurken, Lauch, Rhabarber oder Sellerie. Ab dem dritten Jahr können Sie dann Schwachzehrer wie z. B. Salat, Bohnen, Erbsen, Feldsalat, Radieschen oder Spinat pflanzen. Mittelzehrer können Sie mit Starkzehrer mischen. Dazu gehören z. B. rote Beete, Kohlrabi oder Möhren.
Gut zu wissen: Kräuter sind Schwachzehrer und sollten demnach nicht von Anfang an im Hochbeet gepflanzt werden, zumindest nicht ausschließlich. Sollten Sie ein Hochbeet nur für Kräuter bzw. Schwachtzehrer anlegen wollen, lassen Sie in der Schichtung einfach den Kompost weg und ersetzen diese durch Erde.
Gute Nachbarschaft im Hochbeet
Ein Hochbeet eignet sich natürlich auch für Mischkulturen, also für mehrere Pflanzenarten gleichzeitigt. Meist bringt Ihnen das sogar eine reichere Ernte. Allerdings ist es auch bei Pflanzen so, dass manche sich mehr mögen als andere. Es gibt also geeignete und nicht geeignete Pflanzenkombinationen, die Sie bei der Bepflanzung berücksichtigen sollten.
Pflanzen, die sich gut kombinieren lassen:
Tomate und Sellerie/Petersilie
Salat, Radieschen, Kohlrabi
Gurke und Dill/Basilikum
Karotten, Salat und Schnittlauch
Karotten und Zwiebeln
Erdbeeren und Petersilie
Pflanzen, die sich nicht gut kombinieren lassen:
Erbsen und Bohnen
Salat und Petersilie
Zwiebeln und Kohl
Tomaten und Kartoffeln/Fenchel
Tipps und Tricks für Ihr Hochbeet
Zum Schluss haben wir hier noch ein paar Tipps rund um das Thema Hochbeet richtig anlegen für Sie zusammengetragen:
Platzieren Sie Maschendraht unter dem Hochbeet und an dessen Innenwänden etwa 30 Zentimeter hoch, um Wühlmäuse fernzuhalten
Lärche, Tanne, Kiefer eignen sich besonders gut zum Bau eines Hochbeets
Achten Sie darauf, dass das Beet nicht nur genug Sonne abbekommt, sondern auch möglichst wenig Wind ausgesetzt ist
Legen Sie das Hochbeet im Frühjahr oder Herbst an. Vorteil im Herbst: Der Kompost kann über den Winter schon anfangen sich zu zersetzen. Zudem sind mehr Gartenabfälle vorhanden
Bringen Sie Spaliere an, damit Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Stangenbohnen daran hochwachsen können
Nutzen Sie außerdem die Seiten des Hochbeets für Rankpflanzen wie Erdbeeren, Kapuzinerkresse oder Gurken
Nach 5 Jahren sollten Sie Ihr Hochbeet wieder neu schichten
Fazit
Ein Hochbeet ist nicht nur ein schönes Gestaltungselement, sondern erleichtert auch die Gartenarbeit durch eine angenehme Höhe. Die durch den Kompost erzeugte Wärme und die Nährstoffe versorgen die Pflanzen optimal, sodass Sie oft auch höhere Erträge ernten. Mit diesem Artikel haben Sie eine optimale Anleitung, um Ihr eigenes Hochbeet anzulegen und zu befüllen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß!